Am 8. Februar 2024 endete nach drei Abenden an der VHS Stuttgart der Kurs für Selbstverteidigung und Prävention – der erste für das Lehrteam Stuttgart und der Zielgruppe an der VHS Stuttgart. Zuvor war auf der Suche nach einem neuen Referenten die Projektleitung von frEE Akademie für inklusive Angebote auf unser Lehrteam aufmerksam geworden. Die Kursbeschreibung erzeugte Aufmerksamkeit:
„Gerade in Situationen, in denen wir uns nicht wohl fühlen und es gefährlich werden kann, bekommen wir plötzlich keinen Ton mehr raus. Wie kann man sich auf eine solche Situation vorbereiten? Oder wie reagiert man richtig, wenn man doch angegriffen wird ohne über zu reagieren? Welche Gegenstände kann ich zu meiner Verteidigung einsetzen? Sie lernen selbstbewusster zu werden. In der nächsten Notsituation wissen Sie dann, wie Sie sich behaupten können!“
Acht Personen meldeten sich an, sieben Frauen, ein Mann. Jener war aber auch der einzigste, der wegen einer noch nicht lange zurückliegenden Gewalterfahrung im öffentlichen Raum den Kurs besuchen wollte, um der Situation nicht nochmals so hilflos gegenüber zu stehen. Ihm war ein junger Mann in Stuttgart geradewegs in den Rücken gesprungen, nachdem er schon vorher Provokationen durch eine Gruppe Jugendlicher in der S-Bahn ausgesetzt war und nach dem Aussteigen zügig das Weite suchen wollte.
Um nicht in Unwissenheit in Gefahr zu geraten, wäre es gut die Entstehung und die Abläufe von Konflikten zu verstehen. Woran erkenne ich eine gefährliche Situation und aggressive Menschen? Wie gehe ich mit Angst und Stress um und bewahre dennoch die Selbstkontrolle? Wie das Sicherheitsgefühl stärken, Selbstsicherheit aufbauen und eigene Kompetenzen erweiterten? Auf diese und viele weiteren Fragen lieferte der Kurs Antworten in Theorie mit vielen praktischen Übungseinheiten.
Wenngleich der Stundenansatz gering war, konnte man dennoch spüren, dass der Gefahrenradar aktiviert wurde und Grundlage sein kann, einer Gewalthandlung rechtzeitig aus dem Weg zu gehen. Schließlich ist für den Klugen jeder vermiedene Kampf ein gewonnener Kampf. Und sollte doch mal körperliche Gegenwehr gefordert sein, wissen die Teilnehmer nun auch, wie sich effektiv wehren können, um einen gewalttätigen Übergriff zu überstehen.
Matthias Hubl