Info-Vortrag über Cybercrime

Zu einem interessanten Informationsabend am 24. April hatte der Verein für Präventionsarbeit e.V. Winnenden in die Alte Kelter eingeladen. Unter den zahlreichen Gästen fanden sich mit (v.l.) Ralf, Matthias, Silvana, Klaus, Annette und (nicht im Bild) Silvia auch fünf unserer Gewaltpräventionstrainer bzw. Ausbilder.

 

Zur Einstimmung interpretierten zwei Lokalmusiker einen einfühlsamen Blues des verstorbenen E-Gitarrenvirtuosen, Gary Moore. Es folgten die Vorträge der beiden angekündigten Referenten: Herr Leo Keidel vom Referat Prävention Außenstelle Fellbach und der Initiative Sicherer Landkreis sowie Herr Marius Neun aus Karlsruhe vom Bündnis gegen Cybermobbing e.V. Neben einigen Kriminalstatistiken und Präventionsprojekten zu den Themen Internetkriminalität und Gewaltdelikte beeindruckte Neuns lebendiger Vortrag über die Gefahren in der digitalen Welt, die unzählige Betroffene zu Opfern macht. Leider sind nicht nur Erwachsene, sondern zunehmend Kinder und Jugendliche, die unter dem Radar ihrer Erziehungsberichtigten, bedenkenlos oder Grenzen auslotend im Web surfen und auf Social Media Plattformen kommunizieren. Die Gesellschaft, Vorschriften und Gesetze scheinen dem Phänomen des systematischen Bloßstellens und Tyrannisieren unterlegen und ausgeliefert. Der Fachterminus spricht hierbei von: Hasspostings, Flaming - Beleidigung, Harassment - Belästigung, Impersonation - Identitätsdiebstahl, Trickery & Outing - Bloßstellung, Denigration - Verbreitung von Gerüchten und Cyberstalking – Nachstellung. Erschütternd die Zahlen aus Studien, die über 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche als Betroffene ausweist, ein Viertel davon suizidgefährdet!

 

Auch wenn sich die Formen der Gewalt von denen unterscheiden, die wir in unseren Veranstaltungen und Kursen thematisieren, waren wir uns von der Gewaltprävention einig, dass dieser Abend keine verschenkte Zeit war. Jeder, der im Internet unterwegs ist, sollte sich neben allen Vorzügen auch den mannigfaltigen Gefahren bewusst sein. Eltern müssen ihre Kinder vor Cybermobbing schützen, sie aufklären und eine gemeinsame Vertrauensbasis schaffen, damit sie als erste Anlaufstation bei ihnen Hilfe und Unterstützung finden können. Zahlreiche Vereine wie Präventionsarbeit e.V. Winnenden und Cybermobbing e.V. stehen neben der polizeilichen Kriminalprävention stellvertretend jedermann als kompetente Ansprechstellen zur Verfügung. 

 

Matthias Hubl