Körpersprache und Umgang mit psychisch auffälligen Personen

Referenten unseres Lehrteams Stuttgart begleiten das DRK Baden-Württemberg schon mehrere Jahre bei Fortbildungsmaßnahmen ihrer Bundesfreiwilligen (BFD), wenn es um die Gewaltprävention geht. Nicht zuletzt wegen der gestiegenen Anzahl von Medienberichten über Gewalt an Rettungskräfte will man vorbeugend die jungen und engagierten Frauen und Männer im BFD, die im Krankentransport oder Rettungsdienst tätig sind, vor aggressiven und gewalttätigen Personen schützen. Kaum zu glauben, dass es überwiegend die (vermeintlichen) Patienten selbst sind, von denen solche Gefahren ausgehen!

 

Nun war aus Reihen einer BFD-Gruppe der Wunsch geäußert worden war, mehr über Körpersprache und dem Umgang mit psychisch auffälligen Personen zu erfahren. Kurzerhand wurde ein dreistündiger Vortrag mit praktischen Übungsanteilen konzipiert. Am Morgen 21.03.2023 erwarteten rund zwei Dutzend wissenshungrige BFDler den Referenten in der Aula im Haus des Jugendrotkreuzes in Kirchheim u. Teck.

Beim Thema Körpersprache wurde der non-verbale Anteil und deren Bedeutung in der Kommunikation herausgestellt. Manch bereits Gehörtes wurde dabei nochmals wiederholt und in praktischen Übungen vertieft. Patienten mit psychischen Auffälligkeiten können zur besonderen Herausforderung werden. Einleitend wurden ein paar Schlagzeilen aus dem Netz zitiert, auch was Rettungskräfte und Notärzte dazu sagen. Überleitend wurde dann angesprochen, zu was psychische Erkrankungen führen können und welche Herausforderungen an das Rettungspersonal gestellt werden. Wie lässt sich beispielsweise eine psychische Erkrankung erkennen? Welches Verhalten lässt sich vorhersagen usw. Anschließend wurden psychische Erkrankungen mit assoziiert gesteigerter Aggression beschrieben. Einen bedeutenden Anteil spielen dabei Substanzmissbrauch und -abhängigkeit wie z. B. Alkohol, Drogen und andere Stimulanzien. Häufig sind die Hemmschwelle gesenkt, wie auch die Kognition und Emotionalität. Von allgemeinen Handlungs- und Haltungsanweisungen ging es anschließend direkt über zu praktischen Rollenspielen. Die jeweiligen Teams hatten es in den Übungssituationen mit inszeniert verhaltensauffälligen Patienten zu tun. Die Stunden waren schnell vorbei. Für die jungen Menschen mit den besten Absichten ihren Dienst in die Hilfe anderer Menschen zu stellen, war es gewiss keine einfache Kost. Dennoch waren sich am Schluss alle einige, dass der Input eine gute Grundlage schafft, wahrscheinlich künftig besser mit entsprechenden Einsatzlagen umzugehen und auch die Resilienz zu stärken.

 

Matthias Hubl