Gewalt gegen Rettungskräfte - Eine Onlineveranstaltung zu einem hochaktuellen Thema
Gewalt gegen Rettungskräfte -
Eine Onlineveranstaltung zu einem hochaktuellen Thema
Beim Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes ist es seit mehreren Jahren gute Tradition, ihre Teilnehmenden des Bundesfreiwilligendienstes schon zu Beginn auch mit den
Problemen vertraut zu machen, die ihnen im Krankentransport
und im Rettungseinsatz begegnen können.
Üblicherweise haben sie dafür einen ganzen Tag Zeit.
Dabei werden die Themen im persönlichen Gespräch diskutiert
und erklärt. Vor allem aber kann das Verhalten bei möglichen Konfliktsituationen simuliert und praktisch geübt werden.
Was aber tun, wenn die Coronalage ein Präsenzseminar nicht möglich macht? Da dem DRK Landesverband der Schutz ihrer Mitarbeitenden
überaus wichtig ist, verständigte man sich schließlich auf eine Serie von Onlineveranstaltungen mit jeweils drei Stunden Dauer.
Zähneknirschend mussten Inhalte zusammengefasst, Zusammenhänge nur noch kurz angerissen und praktische Übungen
zurückgestellt werden. Auch die technische Umsetzung war für die Trainer eine neue Herausforderung.
Wie kann ich die Themen darstellen? Wie kann ich Fernsehbeiträge, Youtubeaufzeichnungen oder Statistiken einbinden?
Wie kann ich eine Onlinebefragung durchführen?Und nicht zuletzt: wie gehe ich mit technischen Unzulänglichkeiten um,
wenn die Internetverbindung mal wieder nicht so gut ist?
Kurz gesagt – es hat schließlich funktioniert. Vor allem durch die Zusammenarbeit zwischen Trainern und den Moderatorinnen
des DRK und durch die zunehmende Erfahrung bei der Nutzung dieses Mediums. Inhaltlich wurden praxisnah die Konflikte
behandelt, die sich in der praktischen Arbeit immer wieder ergeben können. Das kann zum Beispiel ein aufgebrachter Autofahrer
sein, vor dessen Garage gerade ein Krankentransport steht. Mit einer wertschätzenden Kommunikation, in der die Situation
erklärt und gemeinsam nach einer Lösung sucht wird, können viele Konflikte schon im Vorfeld entschärft werden.
Folgenreicher sind Fälle, in denen Patienten in psychischen Ausnahmesituationen sind, beleidigend oder gar tätlich werden.
Hier müssen Abläufe, Emotionen und Folgen erklärt werden. Vor allem müssen Lösungsansätze gezeigt werden, wie man
mit solchen belastenden Situationen umgehen und wie Schäden vermieden werden können.
Nicht zuletzt wurden auch Extremsituationen analysiert und wichtige Verhaltensgrundsätze erklärt:
Wie sind die Abläufe bei Amoktaten oder wenn ein Terroranschlag vorliegt? Welche Erfahrungen hat man bei der Amoktat in
Winnenden gewonnen und wie wurden sie umgesetzt?
So ernst das Thema auch ist, man kann nicht davor die Augen verschließen, dass solche Situationen wieder geschehen können.
Um so wichtiger sind fundierte Informationen. Wir sind sehr stolz darauf, dass in unserem Trainerteam zwei Mitglieder sind, die in
Winnenden selbst vor Ort waren und aus einer direkten, persönlichen Betroffenheit heraus wertvolle Informationen geben konnten.
-Peter Kollmannthaler-